Maximale Höhe: 485 m
Minimale Höhe: 352 m
Gesamtanstieg: 144 m
Gesamtabstieg: -194 m
Etappe -4 | Zubringer zum Münchner Jakobsweg | Ostbayerischer Jakobsweg | Römerkastell Abusina bei Eining – Kloster Weltenburg
Am vierten Tag unseres Antipilgerns waren wir nicht nur zu zweit unterwegs. Diesmal kam meine Tochter Chantal mit uns beiden mit. Auch Alfred begleitete uns ein Stückchen des Weges.
Wir starteten am Römerkastell Abusina und steuerten zunächst die Anlegestelle der Fähre Eining an, da wir ans andere Donauufer übersetzen wollten. Der Biergarten an der Anlegestelle war bei diesem herrlichen Frühlingswetter gut besucht. Es ist ein schönes Ausflugsziel für Besucher, die ordentlichen Appetit auf bayerische Schmankerl und das gute Bier mitbringen. Wir vier ließen uns jedoch nicht von diesem Angebot verführen, denn wir verfolgten einen anderen kulinarischen Plan für diesen Tag. Aber dazu später.
Nachdem wir uns von Alfred verabschiedet und mit der Fähre das andere Ufer erreicht hatten, ging es für uns entlang der Donau an saftigen Wiesen und frisch gepflügten Feldern weiter.
Vor uns breiteten sich wunderschöne Landschaften voller blühender Sträucher und Bäume aus. Beschwingt durch die in frisches Grün gekleidete Natur und unsere erweiterte Gesellschaft erreichten wir die Stelle zwischen Hienheim und Haderfleck, an der der Zubringer zum Münchner Jakobsweg und der Ostbayerische Jakobsweg aufeinandertreffen.
Der Ostbayerische Jakobsweg fängt in Eschkam unweit der tschechischen Grenze an und führt über Regensburg und Eichstätt bis nach Donauwörth, wo sich die Pilger entscheiden müssen, ob es für sie weiter nach Augsburg oder Ulm geht.
Für uns Antipilger ging es an unserem vierten Tag gen Osten Richtung Kloster Weltenburg. Wir fanden die Ausschilderung dieses Jakobsweges sehr gut und zwar auch für uns, obwohl wir in die „verkehrte“ Richtung gingen. Der Weg wird nämlich doppelt beschildert: gelbe Muschel auf blauem Hintergrund für den Weg in die „richtige“ Richtung, also gen Westen nach Santiago de Compostela, und blaue Muschel auf gelbem Hintergrund für Antipilger wie uns.
Direkt hinter der Ortschaft Haderfleck, die aus nur zwei Gehöften besteht, ging es recht steil einen Hügel hoch in den Wald. Chanti und Domi suchten den Waldboden nach geeigneten Wanderstöcken ab. Sie wurden schnell fündig und bewältigten gut ausgerüstet den Anstieg. Ich hatte meine Nordic-Walking-Stöcke dabei und war sehr froh drum.
Die Waldwanderung dauerte nicht lange. Als wir aus dem Wald hinaustraten, breitete sich eine sanfte Hügellandschaft vor unseren Augen aus. Langsam näherten wir uns Stausacker. An einem Strommast vor dem Ortseingang stellten meine zwei Großen ihre Wald-Wanderstöcke dekorativ ab.
Auf dem Weg zur Anlegestelle für die Seilfähre Stausacker – Weltenburg lugten die Felsformationen am anderen Ufer der Donau zwischen den Häusern hervor. Ihr Anblick fasziniert mich immer wieder aufs Neue.
An der Seilfähre angekommen, entdeckten wir den wartenden Alfred am anderen Ufer. Es dauerte nicht mehr lange, bis unsere Familie wieder vereint war. Gemeinsam gingen wir noch das letzte Stück des Weges zum Kloster Weltenburg, einer denkmalgeschützten Klosteranlage mit Kirche St. Georg, einer Klosterbrauerei und bayerischem Biergarten im Hof.
Der von den Brüdern Asam im Stile des Spätbarocks ausgestatteten Klosterkirche statteten wir in der Vergangenheit schon des Öfteren einen Besuch ab. Sie ist sehr beeindruckend. Diesmal allerdings verzichteten wir auf eine Besichtigung und wandten uns sogleich den leiblichen Genüssen im klösterlichen Biergarten zu.
Der Biergarten war zu dieser späten Stunde immer noch gut besucht. Und hier kommen wir wieder zu unseren kulinarischen Plänen zurück. Die gute Klosterküche wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Das dunkle Bier der Weltenburger Klosterbrauerei durfte auch nicht fehlen. Schließlich handelt sich dabei um das Erzeugnis der ältesten Klosterbrauerei der Welt. Das zumindest verkündet die am Brauereigebäude angebrachte Tafel.
An dieser Stelle endete die heutige Etappe. Obwohl wir dieses Mal keine Kirche von innen gesehen hatten, gefiel mir die Wanderung außerordentlich gut. Die Natur und vordergründig unsere Wandergemeinschaft machten sie zu einem sehr schönen und unvergesslichen Erlebnis.
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