Ich bin in Schlesien geboren und aufgewachsen und kam 1990 als Spätaussiedlerin nach Deutschland. Damals leider ohne Deutsch-Sprachkenntnisse; die musste ich mir nach und nach aneignen. Es kann also sein, dass meine Ausführungen keine hohen Flüge sein werden. Mein Blog soll auch kein Meisterwerk der Literatur werden, sondern nur eine Möglichkeit sein, meine Gedanken mit anderen zu teilen.
Nun, zurück zu meiner Herkunft. Ich erwähne es deswegen, weil ich damit sagen will, dass ich weiß, wie es ist, mit ungünstigen Voraussetzungen und Gegebenheiten zurechtzukommen. Ich weiß, wie es ist, auf Komfort verzichten zu müssen. Mein Sohn Dominik ist dagegen im Wohlstand aufgewachsen, den mein Mann und ich uns mit sehr viel Fleiß, Einsatz und Sparsamkeit erarbeitet haben. Trotzdem ist er sehr genügsam. Sonst hätte er die Idee mit der Pilgerschaft wohl gar nicht gehabt. Jeder hat so seine Qualitäten und Erfahrungen, die er in ein solches Projekt einbringen kann.
Mein Erstgeborener möchte den Jakobsweg nicht erst in Spanien beginnen, sondern vor unserer Tür. Jedes Stück des Weges soll „ergangen“ werden. Dafür kann er sich nur in den Sommersemesterferien Zeit nehmen. Es ist ein mehrjähriges Projekt. Mal sehen, wie weit wir während seines Studiums vorankommen.
Dieses Jahr kommen wir nicht mal aus Deutschland heraus. Aber das ist gar nicht so schlimm. Wir wollen einfach langsam da rein wachsen, keinen Gewaltmarsch veranstalten. Der Weg ist das Ziel. Da ist mein Sohn ganz gelassen. Ich bin etwas anders gestrickt. Ich will mein Ziel einfach so schnell wie möglich erreichen. Aber wie es so ist, wird mein Körper mir das Tempo diktieren. Da kann ich nichts übers Knie brechen. Im Gegenteil, mein Körper wird mich in die Knie zwingen, dessen bin ich mir sicher. Und ich bin schon gespannt darauf, wie ich damit klar komme.
Wenn dir mein Blog gefällt und du mich unterstützen willst, würde ich mich über eine Tasse Kaffee (oder auch zwei oder drei…) wahnsinnig freuen. Damit kannst du meinem Blog helfen, weiter zu wachsen. Vielen Dank und wir sehen/lesen uns auf meinem Blog oder in den sozialen Medien!
Liebe Roxana,
Es ist schön zu lesen dass du trotz Skoliose das Vorhaben des Pilgerns fest im Auge hast. Mir geht das ähnlich (Vanessa, 40 grad, 22 jahre) – ich bin gespannt wie du es packst! ich selbst habe einen heiden Respekt davor ob mein Rücken und cih das schaffen können.
Ich freue mich Über deine Erfahrungen!
LG, Nessa Berndt
Liebe Nessa,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Den Grad meiner Skoliose habe ich nie messen lassen, deswegen kann ich nicht sagen, wie ausgeprägt er ist. Aber es ist voll sichtbar und enganliegende Kleidung ist absolut nichts für mich.
Die ersten 16 Tage unserer Pilgerreise haben wir bereits 2019 absolviert. Ich werde hier nach und nach kurze Tagesberichte veröffentlichen. Aber bereits jetzt kann ich sagen, dass die Skoliose wirklich in den Hintergrund gerückt ist. Am ersten Tag mit dem Rucksack dachte ich, dass ich es nicht schaffe. Dann habe ich den Rucksack so nachjustiert, dass er voll auf der Hüfte saß. Das hat mich gerettet. Seitdem war Skoliose kein Thema mehr. Erstaulich. Ich hatte keine Rückenschmerzen! Der Fokus lag dann mehr auf meinem Aua-Fuß. Ja, den musste ich mit Voltaren behandeln.
Den Rucksack, den ich auf meiner Website vorstelle, kann ich wärmstens empfehlen. Ich habe festgestellt, dass ich es mir sogar leisten kann, ihn nächstes Mal mit etwas mehr Gewicht zu beladen. Leider werden wir dieses Jahr aus bekannten Gründen (Coronavirus) unsere Pilgerreise nicht fortsetzen. Wir hoffen auf nächstes Jahr.
Meinerseits möchte ich Dir viel Mut zusprechen. Und würde mich freuen, wenn Du Deine Erfahrungen zu gegebener Zeit hier mit uns teilen würdest. Bis dahin alles Gute!
Viele Grüße
Roxana