Maximale Höhe: 573 m
Minimale Höhe: 470 m
Gesamtanstieg: 293 m
Gesamtabstieg: -355 m
Etappe 3 | Zubringer zum Münchner Jakobsweg | Scheyern – Jetzendorf
Die heutige Etappe ist die letzte, die wir als eine Tageswanderung noch ohne vollbeladene Rucksäcke gestalten. Heute werden wir die vorerst letzte Nacht vor dem großen Abenteuer zu Hause verbringen.
Gestern habe ich meine bereits früher zusammengestellte Packliste rausgeholt und legte alle unsere Sachen auf den Tisch. Alle Dinge, die nicht persönlicher Natur sind, wog ich ab, um sie gerecht zwischen mir und meinem Sohn aufzuteilen. Dazu kam noch eine Unterteilung in Gruppen wie „Bad“, „Küche“, „Apotheke“. Morgen früh packen wir unsere Rucksäcke und dann geht es los! Das Reisefieber steigt.
Als erste Amtshandlung des Tages ließen wir unsere Pilgerausweise im Kloster Scheyern abstempeln. Endlich ein richtig schöner Stempel! Danach statteten wir der wunderschönen Klosterkirche einen Besuch ab. Sie begrüßte uns vor dem Betreten des Innenraums mit einer prächtigen Jakobsmuschel direkt über der Eingangstür. Das stimmte uns auf den heutigen Jakobsweg so richtig ein.
Ein gutes Stück des Weges verlief durch einen dichten, dunklen und hügeligen Wald. Es war ziemlich unheimlich, zumal wir uns schon wieder verlaufen haben. Meine Fantasie drohte mit mir durchzugehen. Die Vorstellung, einem größeren, tierischen Waldbewohner – oder mehreren davon – zu begegnen gab meiner Geschwindigkeit einen regelrechten Schub. Ich hab mich über meine Fitness echt gewundert. Nicht schlecht für einen untrainierten Computer-Potato wie mich!
Dieser Umweg kostete uns ca. 3,5 km. Na, das wird ja langsam zum Standard! Nicht, dass ich noch ein zwiespältiges Verhältnis zu Wäldern bekomme!
Bald nachdem man einen Wald hinter sich gelassen hat, erblickt man oft den Kirchturm der nächsten Ortschaft. Kirchtürme sind Wegweiser, Orientierungspunkte in der Landschaft und Verkünder einer frohen Botschaft: Zivilisation, Menschen, Hilfe in der Not!
Es ist so schön, vom Geläut der Kirchenglocken begleitet zu werden. Aufgrund der relativ geringen Gehgeschwindigkeit eines Menschen in Vergleich zu anderen Fortbewegungsmöglichkeiten, erwischt man ganz sicher das Glockengeläut zu irgendeiner Stunde (zur ganzen, halben, Viertel- oder Dreiviertelstunde). Man wird entweder begrüßt, verabschiedet oder auch beides. Herrlich. Kirchenglocken sind wie Freunde, die sich freuen, einen zu sehen. Ihr Klang ist so vertraut. Da wird einem richtig warm ums Herz.
Morgen starten wir mit voller Ausrüstung. Na, das wird was werden!
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