Maximale Höhe: 566 m
Minimale Höhe: 493 m
Gesamtanstieg: 274 m
Gesamtabstieg: -302 m
Etappe 4 | Zubringer zum Münchner Jakobsweg | Jetzendorf – Vierkirchen
Heute hieß es: Abschied nehmen von unseren beiden Familienmitgliedern, unserer Katze Chester und dem bequemen Zuhause. Alles, was wir unterwegs brauchen, passt in unsere Rucksäcke, die ohne Wasser jeweils ca. 8,5 kg schwer sind. Ob mein Rücken, der bereits mit Skoliose zu kämpfen hat, das mitmacht?
Mein Mann brachte uns mit dem Auto nach Jetzendorf. Jetzt wird es ernst. Rucksäcke umschnallen, Stöcke in die Hand nehmen und los geht’s.
Der heutige Weg war hügelig, das Wetter heiß, die Landluft tierisch intensiv und die Last auf dem Rücken gewöhnungsbedürftig. Da mein Rucksack noch nicht so richtig saß, war es für mich heute sehr mühselig und zermürbend. Leise fragte ich mich, warum ich mir das überhaupt antun muss? Wenn mich jetzt schon Zweifel packen, wie wird es wohl noch werden?
Und schon wieder verliefen wir uns im Wald. Ich fürchte, die Wälder fangen langsam an, eine traumatisierende Wirkung auf mich auszuüben. Zum Glück fanden wir wieder schnell in die Zivilisation zurück.
Der Weg nach Vierkirchen war heiß, ohne Schatten und verlief entlang einer Bahnstrecke. In Vierkirchen angekommen, erwartete uns das Highlight des Tages: die Jakobus-Kirche im Rokokostil! Wunderschön! Barocke Kirchen gibt es öfters zu bestaunen, eine Rokoko-Kirche sieht man dagegen nicht alle Tage.
In Vierkirchen wurden wir anhand der Jakobsmuscheln auf unseren Rucksäcken von einem Mann als Jakobspilger identifiziert. Ja, man merkt, dass man in diesen Gefilden nicht mehr der Exot ist wie noch vor ein paar Tagen. Das ist toll! Man wird angesprochen und kommt ins Gespräch. Das macht alle Strapazen wieder wett. Das Pilger-Feeling stellt sich langsam ein.
Kurz vor unserer Unterkunft erwischte uns ein heftiger Regenschauer. In einer schnellen Aktion zogen wir uns unsere Regencapes über, und so ist der Inhalt unserer Rucksäcke trocken geblieben. Na, war das jetzt unsere Taufe als frisch gebackene Jakobspilger, die jetzt sogar als solche erkannt werden?
Die Jakobsmuscheln begegnen uns mittlerweile nicht nur als Wegweiser oder Kirchenschmuck, sondern auch als dekoratives Muster auf dem Duschvorhang in unserer ersten Unterkunft! Das fand ich echt witzig. Ich weiß, Muscheln sind in diversen Badezimmern in unterschiedlichster Form zu finden, ich nehme sie aber erst jetzt so richtig bewusst wahr.
So, der erste Tag mit voller Ausrüstung wäre geschafft. Ab ins Bettchen!
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