Maximale Höhe: 595 m
Minimale Höhe: 477 m
Gesamtanstieg: 420 m
Gesamtabstieg: -488 m
Etappe 5 | Zubringer zum Münchner Jakobsweg | Vierkirchen – Dachau
Heute Nacht schlief ich sehr schlecht. Es lag allerdings nicht am Zimmer oder den Betten, sondern an meiner nicht nachlassender Aufregung. Sie legte sich auch auf meinen Magen. Trotz Hunger konnte ich kaum essen. Und so – mit wenig Schlaf und wenig Energie – brachen wir auf.
Aufgrund meiner nicht allzu guten Verfassung brauchte ich heute sehr viele Pausen. Eine davon legten wir in Schönbrunn auf der Strecke zwischen Röhrmoos und Ampermoching ein. An diesem schönen Ort befindet sich das Franziskuswerk Schönbrunn, das 1861 von Viktoria von Butler gegründet wurde. Es ist heute ein Sozialunternehmen für Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung. Mehr zu Franziskuswerk Schönbrunn
Als wir in Schönbrunn ankamen, läuteten gerade die Kirchenglocken zum Gottesdienst. Plötzlich hörten wir Rufe. Es war eine ältere Frau mit Rollator, die sich langsam Richtung Kirche bewegte. Sie rief meinen Sohn herbei, setzte sich auf die Sitzfläche ihres Rollators und ließ sich von dem jungen Mann die Rampe zur Kirche hochschieben. Dominik legte dafür nicht mal seinen Rucksack ab. Ich konnte die ganze wackelige Aktion gar nicht mit ansehen. Schließlich ist ein Rollator kein Rollstuhl, der sich sicher durch die Gegend schieben lässt. Ich war froh, dass nichts Schlimmes passiert ist.
Daraufhin verließen wir wieder Schönbrunn und pilgerten weiter ins südlich gelegene Mariabrunn, das mitten in einem herrlichen Wald liegt. Im Kirchenlädchen in Mariabrunn durften wir unsere Pilgerausweise selber abstempeln. Es war auch sehr rührend, dort an der Wand das Bild unserer lokalen Heiligen Anna Schäffer aus Mindelstetten zu sehen. Von unserem Wohnort aus sind es nach Mindelstetten gerade mal 10 Kilometer. Mehr zu Hl. Anna Schäffer
Da ich heute nicht sehr fit war und wir keine Lust hatten, das ganze Dachauer Gewerbegebiet zu Fuß zurückzulegen, nahmen wir gleich an der ersten Haltestelle in Dachau den Bus bis zum Rathaus. Das war eine gute Entscheidung.
Nach dem Besuch der St. Jakobskirche in der Dachauer Innenstadt kehrten wir in der sehr ansprechend eingerichteten Kulturschranne ein, wo wir ein vorzügliches Mahl zu uns nahmen. Gut gestärkt machten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel. Dort angekommen, fanden wir niemanden an der Rezeption vor. Also betätigten wir die Glocke und warteten. Da kam eine Urlauber-Familie des Weges, sah, dass wir schon länger warten und fragte uns auf gut Bairisch: „Habt’s glittn?“ was bedeutet: „Habt ihr geläutet?“, womit die Klingel/Empfangsglocke gemeint war. Ich dachte bei mir: „Ja, und ob! Den ganzen langen Weg habe ich gelitten und wie!“. Dieses „Wortspiel“, wenn man es so nennen will, fand ich richtig amüsant und wahnsinnig passend in dieser Situation.
Schließlich empfing uns eine nette Dame und wies uns eines der schönen, bequemen und ruhigen Zimmer mit Frühstück im Hotel Burgmeier zu. Yay!
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