Maximale Höhe: 621 m
Minimale Höhe: 552 m
Gesamtanstieg: 308 m
Gesamtabstieg: -340 m
Etappe 8 | Zubringer zum Münchner Jakobsweg | Fürstenfeldbruck – Grafrath – Inning am Ammersee
Auf dem Weg von unserer heutigen Unterkunft zurück zum offiziellen Jakobsweg sahen wir uns kurz die Kirche St. Magdalena in Fürstenfeldbruck an. Der weitere Weg führte uns wieder zum Kloster Fürstenfeld mit seiner prächtigen Kirche Mariä Himmelfahrt, die wir bereits gestern besichtigten.
Kurz vor dem Kloster kam mir ein Mann mit Nordic-Walking-Stöcken entgegen und rief mir freundlich zu: „Die Stöcke sind die beste Erfindung!“. Dieser Aussage stimme ich natürlich voll und ganz zu. Was für eine nette – wenn auch minikurze – Begegnung gleich am Morgen!
Direkt seitlich am Kloster vorbei führt der Jakobsweg durch einen wunderschönen Wald. Nach den ersten 2,6 Kilometern des Tages merkte ich plötzlich, dass ich vergessen hatte, die Trekking-App „Sportractive“ einzuschalten, wodurch meine Messdaten etwas unvollständig sind. Nun ja, kann passieren.
Heute wanderten wir durch eine wunderschöne Landschaft mit Wäldern, Feldern und Wiesen, vorbei am Zellhof mit seiner netten Kapelle und trafen dabei immer wieder auf die grüne Amper, die uns bereits vor ein paar Tagen begleitet hat.
Die Muscheln an unseren Rucksäcken signalisieren, dass wir Jakobspilger sind. Und so rief ein junger Mann, der gerade mit seinem Auto in Grafrath an uns vorbeifuhr, ein fröhliches „¡Buen Camino!“ uns zu. Das beflügelt und entschädigt jede Mühe!
Eins der Ziele, das wir in Grafrath angesteuert hatten, war natürlich die Wallfahrtskirche St. Rasso mit dem Grab des hl. Rasso. Auf dem Weg dahin begegneten wir einem Gärtner, der den Rasen der klösterlichen Außenanlagen entlang der Mauer mähte. Trotz des höllischen Lärms, den der Rasenmäher verursachte, gelang es uns, den fleißigen Gärtner zu grüßen. Ich beschleunigte mein Gehtempo, um den giftig stinkenden Abgasen des Verbrennungsmotors so schnell wie möglich zu entkommen.
Nach der Besichtigung der St.-Rasso-Kirche begaben wir uns zum Kloster, um Stempel für unsere Pilgerausweise zu bekommen. Nachdem wir an der Pforte geklingelt hatten, erschien nach längerer Wartezeit im Vorraum des Klosters ein großer junger Mann. Mein Sohn erklärte ihm unser Anliegen, worauf der Pförtner uns sehr trocken und kurz angebunden erklärte, dass sich die Pilgerstempel in der Kirche befinden und wir uns die Pilgerausweise dort selber bestempeln sollen. So, das war‘s. Ich fühlte mich wie ein Eindringling, der es unverschämterweise gewagt hat, die heilige Ruhe eines Klosters zu stören. Furchtbar. Dieser Empfang war alles andere als angenehm und nicht das, was wir erwartet hatten.
Wieder draußen, sprach uns der Gärtner von vorhin an und fragte freundlich, ob wir Hilfe benötigten. Wir erklärten ihm daraufhin, was wir suchten, obwohl wir bereits wussten, wo wir die Stempel bekommen. Das nenne ich Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit! Ganz anders als die enttäuschende Begegnung mit dem Pförtner von vorhin.
Und schon wieder nahmen wir den Bus, um ein Stück des Weges bequem zurückzulegen, da wir bereits 15 Kilometer gegangen waren und aus Planungsgründen nicht in Grafrath übernachten wollten. Von Grafrath aus ging’s also nach Inning am Ammersee.
Hier angekommen merkt man sofort, dass man sich in einem touristischen Gebiet befindet. Da kommen gleich Urlaubsgefühle hoch. Trotzdem keine Zeit zum Chillen. Pilgern ist harte Arbeit! Keine Frage.
Gleich gegenüber der Inninger Kirche St. Johann Baptist steht der Gasthof zur Post, der sowohl bayerische als auch vietnamesische Küche anbietet. Auch das Ambiente stellt eine interessante Mischung der beiden Kulturkreise dar. Da checkten wir ein. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, machten wir es uns in der Gaststube gemütlich und genossen die kulinarischen Köstlichkeiten. Ein toller Ausklang des Tages!
Gutes Essen, gutes Trinkgeld, gute Nacht!
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