Plan B für den Jakobsweg
Ich gebe zu, nach einer recht langen Schreibpause merke ich schmerzlich, wie stark ich schreibtechnisch eingerostet bin. Die Redewendung „Wer rastet, der rostet“ trifft in meinem Fall voll zu. Die Worte wollen nicht fließen. Es ist wie ein nervig tropfender Wasserhahn, der sich nicht aufdrehen lässt. Aber ich schweife ab. Zurück zum Jakobsweg.
Nun, wir erinnern uns: 2019 gab es für Dominik und mich eine absolute Premiere, den Jakobsweg, genauer gesagt erst den Zubringer von Zuhause bis zum Münchner Jakobsweg südwestlich vom Ammersee und dann den Münchner Jakobsweg höchstselbst.
Unser Abenteuer begann am 18.08.2019 in Vohburg an der Donau, unserer kleinen Heimatstadt und endete am 07.09.2019 in Marktoberdorf im Allgäu.
Die Schlussworte meines damals vorerst letzten Pilgerreiseberichts lauteten: „Nächstes Jahr geht es weiter! Das steht fest!“. Hm, nix da! Pustekuchen! Wer konnte ahnen, was Anfang des Jahres 2020 die Welt beherrschen wird?! Ein kleiner Virus mit großer Wirkung, leider.
Die Coronavirus-Pandemie forderte unsere ganze Aufmerksamkeit, durchkreuzte Pläne und kostete vielen Menschen die Gesundheit und oftmals das Leben.
Wir als Familie versuchten trotz der äußeren Umstände, die Zuversicht nicht zu verlieren. Nichtsdestotrotz gab es Unsicherheiten, Virusabwehr im direkten Umfeld und das lange Warten auf die Impfung.
Was unser Jakobsweg-Projekt betrifft, war uns schnell klar, dass es erst mal auf Eis gelegt werden musste. Wir schalteten auf Überlebensmodus. Unsere Teilnahme an zwei Hochzeiten (Frühling 2020 und Herbst 2020) sagten wir ab. Wir konzentrierten uns auf das, was wir hatten und was uns Freude bereitete. Dazu gehört unser Garten, der in den Jahren 2020 und 2021 gestalterisch auf die nächsthöhere Stufe gehoben wurde.
Mittlerweite wurde es Frühsommer 2021 und die Hoffnung auf eine baldige Impfung beflügelte das Pläneschmieden. Die Reisebestimmungen und die Hygienevorschriften empfanden wir allerdings als zu hinderlich, um den Münchner Jakobsweg ab Marktoberdorf Richtung Bodensee fortzusetzen. Wir konnten uns schlecht vorstellen, dass es uns Spaß machen würde, unter diesen Umständen ernsthaft zu pilgern. Nicht zuletzt dachten wir an die vielen älteren Pilgerfreunde, die uns Pilger netterweise in ihrem Zuhause empfangen. Wir wollten nicht nur uns nicht gefährden, sondern auch niemanden sonst.
Da kam mir die Idee, wieder tageweise in heimatlichen Gefilden zu pilgern, wie wir das ganz am Anfang unserer Pilgerschaft gemacht hatten. Diesmal sollte es allerdings in die entgegengesetzte Richtung gehen, nämlich von Moosham nach Regensburg. Der grandiose Dom in dieser schönen alten Stadt an der Donau wurde zu unserem nächsten Ziel.
Und da wir uns vom eigentlichen Ziel der Pilgerreise, Santiago de Compostela, immer weiter entfernten, wurde das neue Vorhaben vom Domi kurzerhand auf den Namen „Antipilgern“ getauft.


Folgend die Übersicht der einzelnen Etappen
Zubringer zum Münchner Jakobsweg
Tag -1 | 03.06.2021 | Moosham – Umbertshausen
Tag -2 | 08.10.2021 | Umbertshausen – Mühlhausen
Tag -3 | 16.03.2022 | Mühlhausen – Römerkastell Abusina bei Eining
Zubringer zum Münchner Jakobsweg | Ostbayerischer Jakobsweg
Tag -4 | 18.04.2022 | Römerkastell Abusina bei Eining – Kloster Weltenburg
Ostbayerischer Jakobsweg
Tag -5 | 29.05.2022 | Kloster Weltenburg – Kelheim
Tag -6 | 08.07.2022 | Kelheim – Sinzing
Tag -7 | 17.07.2022 | Sinzing – Regensburg
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